Während der venezianischen Herrschaft waren die Bürger von Pag von der Teilnahme an militärischen Heereszügen befreit, da der Herstellung von Salz eine außerordentliche Bedeutung beigemessen wurde. Ivan Petar Kašić verzichtete jedoch auf dieses Privileg und nahm an einer der wichtigsten Schlachten der Geschichte teil: der Schlacht von Lepanto im Jahre 1571. Er heiratete 1574 Ivanica Bogdaničić und ein Jahr danach, an Mariä Himmelfahrt 1575, wurde ihr Sohn Bartul geboren, der größte Sohn seiner Stadt Pag.
Seine erste Ausbildung genoss er in Pag. Zu jener Zeit wirkten drei Klöster innerhalb und ein weiteres außerhalb der Stadtmauern. Eines der Klöster unterhielten Dominikanermönche, die für das Verbreiten von Bildung bekannt waren. Sie waren es auch, die die erste kroatische Universität in Zadar gründeten.
Im Alter von 15 Jahren begleitete Bartul Kašić seinen Onkel, einen Priester, auf eine Reise nach Loreto in Italien, wo er das Illyrische College besuchte. Als das Kollegium 18 Monate später aufgelöst wurde, setzte er seine Ausbildung in Rom fort. Nach seinem Abschluss begann er, die illyrische (kroatische) Sprache am Collegium in Rom zu unterrichten. Zu diesem Zweck schrieb er 1604 die erste kroatische Grammatik.
Auf Befehl von Papst Paul V. reiste er 1609 über Dubrovnik in die osmanischen Provinzen Bosnien, Slawonien, Syrmium, Ungarn und Serbien, um sich über das Leben der Christen dort ein Bild aus erster Hand machen zu können. Es gilt zu betonen, dass es sich bei seinen Schilderungen über das Leben der Christen in jenen Regionen zu Beginn des 17. Jahrhunderts um wichtige Dokumente handelt, die darüber hinaus eine große literarische Leistung darstellen. Er hielt sich im Rahmen von zwei Aufenthalten insgesamt 13 Jahre lang in Dubrovnik auf.
Am Ende seines Lebens widmete er sich der Erstellung seines Lebenswerkes: einer Übersetzung der Bibel ins Kroatische. Während es ihm noch gelang, die Bibel in ihrer Gesamtheit zu übersetzen, erlebte er ihren Druck nicht mehr.

Werke:

  • Das bedeutendste und bekannteste Werk von Bartul Kašić ist auf jeden Fall das Institutionum linguae illyricae (Struktur der illyrischen Sprache), die erste kroatische Grammatik.
  • Sein umfangreichstes Werk ist die Übersetzung der Bibel (basierend auf der Vulgata).
  • Das Werk, das bis ins Jahr 1929 offizielle Verwendung fand, war seine Übersetzung des römischen Ritus.
  • Als Student verfasste Bartul Kašić ein italienisch-kroatisches Wörterbuch.
  • Seine Autobiographie ist die erste in der kroatischen Literatur.
  • „Sveta Venefrida“ (dt.: Die Heilige Venefrida) ist das erste Drama (Tragödie) in der kroatischen Literatur.
  • Er verfasste eine Sammlung von Heiligengeschichten in 25 Bänden, einen Katechismus und ein Handbuch zur Rechtschreibung.
  • Er schrieb auch Geschichtsbücher wie Istoria Loretana - die Geschichte des heiligen Hauses Nazareth, die er gut kannte.
Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Rom, wo er als Beichtvater und Prediger im Kloster neben der St. Ignatius-Kirche, in der er begraben wurde, tätig war.
(Quelle pag-gradzdravlja.eu)


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